
KI-Transparenz & Erklärbarkeit: Was Unternehmen jetzt wissen müssen
Die Regulierung Künstlicher Intelligenz nimmt Gestalt an – mit dem EU AI Act liegt ein verbindlicher Rechtsrahmen vor, der Unternehmen verpflichtet, ihre KI-Systeme transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Besonders die Themen Transparenzpflichten und Kennzeichnung KI-generierter Inhalte stehen dabei im Fokus. Wer KI einsetzt – ob zur Entscheidungsfindung, für Content-Generierung oder in Produkten –, muss offenlegen, wie die Systeme funktionieren, welche Daten genutzt werden und dass die Inhalte von Maschinen stammen. Dieser Blogbeitrag beleuchtet, was die neuen Anforderungen an KI-Transparenz konkret bedeuten, warum sie für Vertrauen und Rechtssicherheit entscheidend sind – und welche Schritte Unternehmen jetzt gehen sollten, um compliant zu handeln.

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Unsere Experten: Mariusz Bodek und Christophe Kabambe
1. Der neue Regulierungsrahmen – KI-Transparenz im Zentrum des EU AI Act
- Der EU AI Act ist am 1. August 2024 in Kraft getreten.
- Er schreibt klare Transparenz- und Informationspflichten für verschiedene Risikoklassen von KI-Systemen vor.
- Ziel ist, Vertrauen zu schaffen und Risiken für Grundrechte zu minimieren.
- Transparenz ist ein zentrales Element, besonders für Hochrisiko- und GPAI-Systeme (General Purpose AI).
Wichtig: Die Pflicht zur Offenlegung betrifft nicht nur Entwickler, sondern auch Betreiber von KI – also Unternehmen, die KI-Systeme im Einsatz haben.
2. Transparenzpflichten – Wer, was, wann offenlegen muss
Die Transparenzanforderungen variieren je nach Risikoklasse.
Hochrisiko-KI (z. B. in Personalentscheidungen, Kreditvergabe, kritischer Infrastruktur):
- Verpflichtung zu technischer Dokumentation, Risikomanagement, Erklärbarkeit der Entscheidungslogik.
- Nutzer:innen müssen erkennen können, dass sie mit einem KI-System interagieren – inkl. Beschreibung des Zwecks.
Begrenztes Risiko:
- Transparenzpflicht bzgl. KI-Interaktion (z. B. Chatbots): Hinweis auf KI-Nutzung ist verpflichtend.
General Purpose AI (GPAI) wie große Sprachmodelle:
- Erhöhte Anforderungen an Transparenz über Trainingsdaten, Modellarchitektur und mögliche Risiken.
3. Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte – Pflicht zur Offenheit
Ein besonders relevantes Thema für Content-Produzenten:
- Unternehmen müssen kennzeichnen, wenn Inhalte (Texte, Bilder, Videos) durch KI erzeugt wurden.
- Diese Pflicht dient dem Schutz vor Täuschung und der Wahrung von Meinungsfreiheit und Urheberrechten.
Typische Beispiele:
- Produktbeschreibungen durch KI erstellt → Hinweis erforderlich.
- Automatisierte Bewerbungsabsagen oder Kundenkommunikation → Offenlegung notwendig.
Technisch bedeutet das: Es braucht Mechanismen, die KI-generierte Inhalte maschinenlesbar als solche markieren – z. B. durch Metadaten oder eingebettete Hinweise.
4. Warum Transparenz mehr ist als Compliance – ein Wettbewerbsvorteil
- Transparenz schafft Vertrauen bei Kund:innen, Partnern, Mitarbeitenden.
- Unternehmen mit klaren Richtlinien zur KI-Nutzung können sich am Markt besser positionieren.
- Langfristig trägt Transparenz zur ethischen Markenbildung bei – und reduziert rechtliche Risiken.
Best Practice: Transparenzrichtlinien öffentlich machen (z. B. auf der Website), KI-Systeme regelmäßig auditieren, Stakeholder in den Dialog einbinden.
5. Handlungsempfehlungen für Unternehmen – Schritt für Schritt zur Compliance
- Bestandsaufnahme: Welche KI-Systeme sind im Einsatz? Welche Inhalte werden durch KI erzeugt?
- Transparenzstrategie entwickeln: Interne Leitlinien und Schulungen zu KI-Kennzeichnung und -Erklärbarkeit.
- Technische Umsetzung sicherstellen: Markierung KI-generierter Inhalte, verständliche Nutzerinformationen.
- Dokumentationspflichten erfüllen: Technische Dokumente, Datenquellen, Entscheidungslogik nachvollziehbar erfassen.
- Externes Audit oder Beratung: Unterstützung durch zertifizierte Prüfstellen wie TÜV Rheinland Consulting prüfen.
Fazit zu EU AI Act Best Practices
Der EU AI Act macht deutlich: Transparenz ist kein „Nice-to-have“, sondern ein zentraler Compliance-Faktor im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Unternehmen, die KI einsetzen, sind gefordert, ihre Systeme verständlich, nachvollziehbar und offen zu gestalten. Das betrifft nicht nur Entwickler, sondern jede Organisation, die KI im operativen Betrieb nutzt. Besonders die Kennzeichnungspflicht KI-generierter Inhalte schafft neue Anforderungen im Marketing, HR oder der Kundenkommunikation. Wer heute in Erklärbarkeit und Offenheit investiert, reduziert Risiken und stärkt Vertrauen. Die gute Nachricht: Transparenz ist machbar – mit der richtigen Strategie und kompetenter Unterstützung.
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Handeln Sie jetzt – die fünf Leitfragen zur AI Governance im Kontext von Transparenzpflichten:
- Welche KI-Systeme sind in unserem Unternehmen im Einsatz – und welche unterliegen den Transparenzpflichten des EU AI Act?
→ Erfassen Sie alle Systeme, die Entscheidungen unterstützen, Inhalte erzeugen oder Nutzerinteraktionen automatisieren. Prüfen Sie, ob sie als Hochrisiko-KI oder GPAI klassifiziert werden – und ob Transparenzmaßnahmen erforderlich sind. - Welche Strukturen, Rollen und Verantwortlichkeiten braucht es, um Transparenz und Erklärbarkeit unternehmensweit umzusetzen?
→ Klären Sie, wer intern für die Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten, die Erstellung technischer Dokumentationen und die Kommunikation mit Aufsichtsbehörden zuständig ist. - Erfüllen unsere internen Prozesse schon heute die Transparenz- und Kennzeichnungspflichten für KI-Systeme nach dem EU AI Act?
→ Dazu zählen Hinweise auf KI-Nutzung gegenüber Nutzern, verständliche Erläuterungen der Funktionsweise sowie technische Vorkehrungen zur Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen. - Sind Compliance-, Fach- und Kommunikationsteams ausreichend vorbereitet auf neue Berichtspflichten und externe Informationsanforderungen?
→ Schulen Sie relevante Abteilungen in Bezug auf regulatorische Anforderungen – insbesondere in der Dokumentation und Offenlegung gegenüber Kunden, Partnern und Behörden. - Wie stehen wir im Branchenvergleich – und wie machen wir Transparenz zu einem strategischen Differenzierungsmerkmal?
→ Nutzen Sie KI-Governance als Chance: Wer frühzeitig auf Transparenz und Verständlichkeit setzt, erhöht das Vertrauen und kann sich klar gegenüber weniger vorbereiteten Wettbewerbern abheben.
Nächste Schritte – Jetzt handeln!
Vermeiden Sie Verzögerungen und stellen Sie Ihr Unternehmen rechtzeitig auf den EU AI Act ein.
Nehmen Sie direkt Kontakt zu unserem Geschäftsführer Mariusz Bodek für ein unverbindliches Erstgespräch auf und erfahren Sie, wie wir Sie gezielt unterstützen können! Als KI-Experte ist er nicht nur Berater in diesem Bereich, sondern in seiner Rolle als Geschäftsführer ebenso ein „Betroffener“ des EU AI Acts. Er berät dadurch CEOs und Geschäftsführer auf Augenhöhe mit der gleichen Perspektive auf die Risiken und Pflichten der regulativen Vorgaben. Erfahren Sie hier mehr zu unseren Leistungen beim Thema EU AI Act und Einführung von KI.
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