Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche


Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche
Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche
Akteure der Bau- und Immobilienbranche sehen sich in den vergangenen Jahren mit einem komplexen Marktumfeld konfrontiert, das von Krisen geprägt ist (u.a. Zinsentwicklungen, Inflation, steigende Energie- und Materialpreise) und die beteiligten Organisationen nicht selten vor wirtschaftliche Herausforderungen stellt. Gleichzeitig unterstreichen nationale und EU-weite Gesetzgebungsvorhaben mit einer Vielzahl an Regulatorik und Direktiven die herausragende Bedeutung von Nachhaltigkeit – und stellen Organisationen vor weitere Herausforderungen. Sie bieten Ihnen gleichzeitig aber auch neue Chancen und Potentiale im Rahmen der nachhaltigen Transformation der Branche. Um diesen Herausforderungen zielgerichtet, lösungsorientiert und fokussiert zu begegnen, ist eine ganzheitliche Betrachtung des Themenfelds Nachhaltigkeit – im Sinne eines strategischen Managements – erstrebenswert.
Themenfelder der Nachhaltigkeit
Der Grund für den wachsenden Druck von diversen Stakeholdern auf die Akteure der Bau- und Immobilienbranche in Bezug auf Nachhaltigkeit liegt verwurzelt in den Besonderheiten der beiden Sektoren: So gehört die Baubranche zu den weltweit größten Verbrauchern von (knappen) natürlichen Ressourcen – darunter Holz, Sand, Kies und Gestein. Deren Abbau und Weiterverarbeitung (z.B. zu Baustoffen wie Zement, Beton, Stahl, etc.) ist im Regelfall nur mit hohem CO2-Emissionsaufwand möglich und resultiert häufig in der Freisetzung von Schadstoffen in Gewässer, Erdreich und Atmosphäre. Darüber hinaus entstehen jährlich große Mengen an Bau- und Abriss-Abfällen, die bisher nur zum Teil wiederverwertet werden. Und zu guter Letzt ist auch die Nutzung von Gebäuden aktuell noch sehr energieintensiv – was die Forderung nach höherer Energieeffizienz in Bestandsgebäuden und Neubauten gleichermaßen ertönen lässt.
Lösungsansätze
- Circular Economy (Wiederverwendung von Abfällen)
- Nutzung nachhaltiger Materialien (z.B. alternative (recycelte) Materialien) oder traditionelle Baustoffe (z.B. Holz))
- Ressourcensparende Bauweise
- Berücksichtigung von Nachhaltigkeit bereits in der Planung
- Smarte Lösungen
- Erhöhung von Energieeffizienz durch Sanierung


Regulatorik

In den letzten Jahren gab es bedeutende regulatorische Entwicklungen für die Bau- und Immobilienbranche auf nationaler- und EU-Ebene. Der EU Green Deal von 2019 leitete eine neue Ära ein. In 2020 folgte die EU-Taxonomie-Verordnung zur Lenkung von Investitionen in nachhaltigere Wirtschaftsaktivitäten. 2022 wurden erweiterte nichtfinanzielle Berichtspflichten für große Unternehmen und börsennotierte KMU durch die CSRD beschlossen, die eine einheitliche Berichterstattung anstrebt. 2023 wurde der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) verabschiedet, um Carbon Leakage zu verhindern und faire Wettbewerbsbedingungen für Produzenten innerhalb der EU zu schaffen. Importeure CO2-intensiver Waren müssen nun deren Emissionen registrieren und ab 2026 stufenweise EU CO2-Zertifikate erwerben.
Im Jahr 2024 wurde das europäische Lieferkettengesetz (CSDDD) endgültig verabschiedet – nachdem in Deutschland bereits seit 2023 das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG) in Kraft getreten ist. Beide Gesetze verpflichten große Unternehmen zu sorgfältigem Risikomanagement in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten. Das CSDDD erweitert die deutschen Regelungen unter anderen um Aspekte des Umweltschutzes und eine breitere Definition der Wertschöpfungskette. Die Green Claims Directive, die ebenfalls 2024 verabschiedet wurde, zielt darauf ab, die Glaubwürdigkeit von Umweltaussagen wie „klimafreundlich“ und „klimaneutral“ zu stärken, indem sie verlangt, dass solche Claims durch unabhängige Dritte (z.B. Zertifikate) bestätigt werden müssen. Dies soll zu transparenteren Kaufentscheidungen und einem nachhaltigeren Konsum beitragen.
Im Rahmen des EU-Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft wird außerdem aktuell an einer Aktualisierung der Bauproduktenverordnung gearbeitet, die Ökodesign-Anforderungen gemäß der ESPR (Eco Design for Sustainable Products Regulation) einbezieht und auf die Baubranche zuschneidet. Die Veröffentlichung im EU-Amtsblatt wird für Sommer 2024 erwartet.
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