Green Claims Directive: Die EU-Richtlinie gegen Greenwashing und ihre Bedeutung für Unternehmen
Warum die Green Claims Directive für Unternehmen entscheidend ist, um Transparenz zu schaffen und Greenwashing zu vermeiden.
Ein Beitrag von Claudia Berti
Das Wichtigste in Kürze
- Die Green Claims Directive setzt strenge Richtlinien für umweltbezogene Werbeaussagen.
- Unternehmen müssen klare Nachweise für Nachhaltigkeitsaussagen liefern.
- Verstöße gegen die Richtlinie können zu Sanktionen führen.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Greenwashing?
- Bekannte Fälle von Greenwashing
- Die EU-Richtlinien gegen Greenwashing
- Risiken und Konsequenzen für Unternehmen
- Strategien zur Einhaltung der Green Claims Directive
In Zeiten steigender Nachhaltigkeitsansprüche und zunehmender Sensibilisierung der Verbraucher*innen für ökologische Themen sehen sich Unternehmen mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Die sogenannte Green Claims Directive soll Greenwashing unterbinden und sicherstellen, dass umweltbezogene Aussagen überprüfbar und transparent sind. Dieser Beitrag beleuchtet die zentralen Anforderungen der Richtlinie und zeigt, wie Unternehmen sich darauf vorbereiten können, um langfristig das Vertrauen ihrer Kund*innen zu gewinnen.
Was bedeutet Greenwashing?
Greenwashing bezeichnet die Praxis, bei der Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen als umweltfreundlicher darstellen, als sie tatsächlich sind. Häufig werden vage oder unbelegte Behauptungen wie „umweltfreundlich“ oder „grün“ genutzt, um einen nachhaltigen Eindruck zu erwecken, ohne dass eine messbare positive Auswirkung besteht. Diese Irreführung der Verbraucher*innen ist nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch ein wachsendes rechtliches Risiko.
Bekannte Fälle von Greenwashing
In Deutschland und Europa gab es bereits mehrere Fälle von Greenwashing, die für Aufsehen gesorgt haben. Automobilhersteller und Unternehmen der Konsumgüterbranche standen im Fokus von Vorwürfen, da ihre angeblich umweltfreundlichen Produkte in Wirklichkeit deutlich höhere Emissionen aufwiesen. Ein weiteres Beispiel ist eine Drogeriemarktkette, die ein „umweltneutrales Produkt“ bewarb, obwohl diese Behauptung nicht ausreichend belegt war.
Solche Fälle unterstreichen die Notwendigkeit für klare und überprüfbare Green Claims, die Verbraucher *innen vor Täuschung schützen.
Die EU-Richtlinien gegen Greenwashing
Die EU hat mit der „Green Claims Directive“ und der „Empowering Consumers for the Green Transition (ECGT-RL) 2024/825“, zu Deutsch „Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher*innen für den ökologischen Wandel“ (EmpCo-Richtlinie) wichtige regulatorische Instrumente geschaffen, um Verbraucher*innen vor Greenwashing zu schützen.
Die EmpCo-Richtlinie, die im März 2024 in Kraft trat, soll durch das Verbot irreführender Geschäftspraktiken sicherstellen, dass Konsument *innen informierte Kaufentscheidungen treffen können. Besonders im Fokus steht der Schutz der Verbraucher *innen vor vagen und unbelegten Nachhaltigkeitsaussagen. Gemeinsam mit der Green Claims Directive bildet die EmpCo-Richtlinie einen starken rechtlichen Rahmen für transparente Umweltkommunikation in der gesamten EU.
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Risiken und Konsequenzen für Unternehmen
Unternehmen, die gegen die Green Claims Directive verstoßen, riskieren nicht nur Geldstrafen, sondern auch einen erheblichen Imageschaden. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind zunehmend sensibilisiert und erwarten transparente Kommunikation. Neben Geldbußen können Verstöße auch zu Rückrufaktionen und anderen Maßnahmen führen, die nicht nur kostspielig, sondern auch imagebelastend sein können.
Strategien zur Einhaltung der Green Claims Directive
Um Greenwashing zu vermeiden und die Anforderungen der Green Claims Directive zu erfüllen, sollten Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsaussagen auf wissenschaftliche Nachweise stützen.
Ein strukturierter Beratungsansatz, wie ihn die TÜV Rheinland Consulting anbietet, unterstützt Unternehmen in mehreren Phasen: von der Erfassung und Analyse bestehender Green Claims bis zur Formulierung klarer und überprüfbarer Leitlinien. Regelmäßige Audits und unabhängige Zertifizierungen sind ebenfalls empfehlenswert, um die Einhaltung der ökologischen Standards sicherzustellen.
Fazit: Transparente Nachhaltigkeitskommunikation als Wettbewerbsvorteil
Die Green Claims Directive stellt Unternehmen vor neue Anforderungen, bietet jedoch auch eine Chance: Eine transparente und belegbare Nachhaltigkeitskommunikation stärkt das Vertrauen der Verbraucher und hebt das Unternehmen positiv von Wettbewerbern ab. Unternehmen, die sich ernsthaft mit nachhaltigen Praktiken auseinandersetzen, profitieren langfristig nicht nur von einem positiven Image, sondern auch von einer stabileren Kundenbindung.
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